TDOR|Transgender Day of Remembrance| Infostand in Lüneburg

Hallo Community,
wir werden anlässlich des Transgender Day of Remembrance (TDOR)- dem Gedenktag der Opfer  transphober Gewalt. Am 18. November, ab 10.00 Uhr  zusammen mit der Tran*s LG  und der Selbsthilfegruppe Regenbogentreff  mit einem Infostand in der Gr. Bäckerstr. in Höhe New Yorker präsent sein.

Hintergrund

Auslöser war  der Mord (dieser ist bis heute unaufgeklärt) am Samstag, den 28. November 1998, an der Trans*Frau und Szenegröße Rita Hester in Boston/Massachusetts.
Am darauffolgenden Freitag versammelten sich über 250 Menschen, um ihrer Trauer und Wut über den Mord Ausdruck zu verleihen. Diese Mahnwache war der Ausgangspunkt des alljährlich am 20. November  stattfindenden „TDoR- Transgender Day of Remembrance“.
Die internationale  LGBTTIQ-Community  gedenkt seitdem  an diesem Tag der Menschen, die weltweit trans*phoben Hassverbrechen zum Opfer gefallen sind.

2017
Die Lebenssituation von Trans*Gender-Personen in Deutschland, sind bis heute sehr schwierig und werden oft von einem hohen Leidensdruck begleitet:


  • Viele verdrängen ihre wahre Identität aus Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung.
  • Noch immer gibt es massive Vorurteile und Zerrbilder.
  • Die Selbstmordversuchsrate ist noch höher als bei gleichgeschlechtlich empfindenden   Menschen .
  • In Schule und Ausbildungen ist das Thema weitgehend verdrängt.


Trans*Gender Personen und insbesondere trans*ident empfindende Menschen sind vielfältigen Formen transphober aber auch homophober Gewalt ausgesetzt. In dem sie oft auch von ihrem äußeren Erscheinungsbild die traditionelle Geschlechter-Dichotomie und den damit verbundenen Geschlechtsrollenzuschreibungen für einen noch großen Teil der Öffentlichkeit in Frage stellen, sind sie einem besonderes hohem Gewaltpotential ausgesetzt; insbesondere im Coming-Out-Prozess und vor der Hormontherapie, wo vielfach noch das äußere Erscheinungsbild nicht dem angestrebten Wunschgeschlecht entspricht.


Transphobie ist in unserer Gesellschaft in all ihren Facetten omnipräsent. Transphobe Gewalt hat viele Gesichter unter anderem:

  • verbale Gewalt in Form von Hänseleien, Beleidigungen, Beschimpfungen, Entwertungen ...
  • psychische Gewalt im Sinne von „nicht normal“, „pervers“, „krankhaft“, „wider die Natur“ ...
  • offene physische Gewalt: trans*ident empfindende Menschen sind häufig körperlicher Gewalt ausgesetzt, vom Anrempeln bis zum Zusammenschlagen ...
  • sexuelle Gewalt vor allem durch das Angreifen der primären und sekundären Geschlechtsorgane und dem Zwang zu sexuellen Handlungen im abgelehnten Geschlecht ...
  • berufliche Gewalt in Form von Chancenlosigkeit bei Bewerbungen und Jobsuche ...
  • Diskriminierungen durch KollegInnen, Mobbing aufgrund des Coming-Outs ...
  • strukturelle Gewalt durch Versicherungs- oder Gesundheitssysteme ...
  • rechtliche Gewalt: vielfach gibt es bei Behörden Unverständnis und Ablehnung in Form von Entwertungen ...
  • religiöse und/oder kulturelle Gewalt in Form von „wider die Natur“, massive Pathologisierung, Stigmatisierungen und Ausgrenzungen ...
  • „mediale Gewalt“ (die Darstellung in den Medien ist keine direkte Form der Gewalt, jedoch eine teilweise absichtlich verzerrte Darstellung von Trans*Identen zur Bedienung eines Stereotyps) ...

All diese Formen transphober Gewalt sind vorhanden. Ihnen muss durch eine verstärkte Aufklärungs- und Bildungsarbeit - basierend auf den heutigen humanwissenschaftlichen Kenntnissen - begegnet werden. Dazu müssen bestehende Vorurteile aufgedeckt und mit den Lebensrealitäten trans*ident empfindender Menschen konfrontiert sowie transphobe Gewaltformen sichtbar gemacht werden.

Wer uns unterstützen - mit machen möchte - melde sich einfach telefonisch, per email,bei der
Queer-Cinema oder auf unseren BLIST-Treffen im checkpoint queer bei uns.

Es grüßen Euch
Birger,Claudia und Michaela



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